Warum arbeiten wir agil, also statt mit den klassischen Managementmethoden mit agilen Methoden wie Scrum oder Kanban? Das hat einige Gründe. Die wichtigsten Gründe haben Annika und Joshua im Rahmen einer kleinen Zusammenfassung und Darstellung der wichtigsten Eckpunkte agiler Unternehmensführung im Folgenden aufbereitet.
Auf dem Weg zur agilen Unternehmensführung
Während traditionelle Werte wie Produktqualität oder Markenimage zunehmend an Bedeutung verlieren, wird es für Unternehmen immer wichtiger, mit Authentizität zu überzeugen – eine Stärke agiler Unternehmen.
Zwar kann es sich durchaus schwierig gestalten, offene und ehrliche Kommunikation umzusetzen – allerdings lohnt sich die Mühe immer. Denn in Zeiten, in denen sich, auch dank des Internets, kaum mehr etwas geheim halten lässt, ist es ratsam, offen zu seinen Fehlern zu stehen.
Genau das ist es auch, was eine neue Generation von Unternehmen, die Immer/Always in Beta sind, versucht: Statt darauf zu beharren, dass ihre Produkte perfekt seien, kommunizieren sie offen, dass sich diese noch in der Entwicklungsphase befinden. So wird das Vertrauen der Kundschaft in das Unternehmen gefördert.
Firmen wie Google, Etsy und Flickr geben ihren Kunden zusätzlich die Gelegenheit, über Verbesserungsvorschläge das Unternehmen mitzugestalten. Zwar kannst du dich mit derartiger Offenheit auch angreifbar machen – doch du gewinnst auch jede Menge Gelegenheiten, als Unternehmen zu wachsen.
Den Mut, den offene und transparente Kommunikation verlangt, kannst du zumeist schon auf sehr einfachem Weg erreichen, beispielsweise, indem du dafür sorgst, dass deine Mitarbeiter den Zweck deines Unternehmens genau kennen und sich mit ihm identifizieren. Zudem sollten sie maßgeblich an Entscheidungsprozessen beteiligt sein, um diese Identifikation zusätzlich zu fördern.
Das Management sollte authentisch mit gutem Beispiel vorangehen und den Mitarbeiter:innen vertrauen. Hierfür gibt es viele nützliche Tools, die dir dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Your AttractZeig mir deine Karten: Mit einfachen Tools Bewusstsein schaffenive Heading
Eine authentische Kultur zu schaffen, sieht auf den ersten Blick nach sehr großem Aufwand aus. Doch bereits kleine Maßnahmen haben eine große Wirkung. Ein Beispiel sind verschiedene Kartenspiele:
Delegation Poker kann beispielsweise, indem es für einen Gedankenaustausch über Führungsstile und Mitarbeiterkompetenzen sorgt, zu mehr Konsens zwischen dir und deinen Mitarbeitern führen. Hierbei spielt ihr mit sieben Karten mit verschiedenen Leveln der Delegation – von „Befehl von oben“ bis hin zu „völlig autonome Entscheidung der Mitarbeiter“. Jeweils eine Karte legen du und deine Mitarbeiter verdeckt zu verschiedenen Aufgaben. Da, wo eure Wahl beim Aufdecken nicht übereinstimmt, habt ihr Diskussionsbedarf. Abhängig von der Menge der Aufgaben nimmt eine Runde Delegation Poker ungefähr ein bis zwei Stunden in Anspruch.
Bei einem anderen Kartenspiel namens Nobody‘s Perfect spielt ihr mit einem normalen Poker-Blatt. Ziel des Spiels ist es, zu verdeutlichen, dass Probleme am besten offen kommuniziert und angesprochen werden. Hierbei spielt ihr ungefähr eine Stunde lang und lernt gemeinsam aus euren Fehlern. Da es für Gruppen jeder Größe geeignet und sehr effektiv ist, wird es auch häufig bei Workshops eingesetzt.
Alle an Bord? Mit Workshops alle mitnehmen
Wenn es darum geht, wichtige und komplexe Fragen zu klären, können euch verschiedene Arten von Workshops weiterhelfen.
Beispielsweise löst das Workshop-Konzept Art of Hosting (Conversations that Matter) komplexe Probleme auf kollaborativem Weg. Innerhalb von zwei Tagen beschäftigt sich dein Team hierbei mit einem einzigen, aber umfangreichen Thema, wie beispielsweise der strategischen Neuausrichtung eines Bereichs. Um eure Kommunikation zu verbessern und euch die Ideen- und Entscheidungsfindung zu erleichtern, stehen euch eine große Sammlung von Prozessmethoden und Tools zur Verfügung, darunter beispielsweise ein World Café oder einen Open Space. Dort könnt ihr unter verschiedenen Rahmenbedingungen miteinander diskutieren.
Durch einen solchen Workshop wird nicht nur jeder von euch umfassend informiert – das gemeinsame Treffen von Entscheidungen sorgt auch dafür, dass alle deine Mitarbeiter hinter diesen stehen und sich für deren Umsetzung einsetzen. Ohne, dass das Management einen bestimmten Lösungsansatz „durchpeitschen“ muss, übernehmen so deine Mitarbeiter die Verantwortung für die Herausforderungen.
Häufig wird bei solchen Workshops die Open Space-Methode zur Moderation großer Gruppen eingesetzt. Sie ermöglicht es einer großen Gruppe, sich ein komplexes Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu erarbeiten. Zwar ist die Methode üblicherweise auf zwei Tage angelegt, kann jedoch bereits in kürzeren Zeiträumen ab vier Stunden gewinnbringend umgesetzt werden.
Zu Beginn bringst du eine leere Agenda an einer Wand an. Im Verlauf des Workshops können alle Teilnehmer Themen vorschlagen, die im Anschluss in kleinen Gruppen diskutiert werden. Hierbei können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer frei für eine Gruppe entscheiden und diese auch jederzeit wechseln. So werden nur Themen besprochen, welche die Teilnehmenden für relevant erachten. Außerdem können sie ihre Zeit genau so verbringen, wie sie es für sinnvoll halten.
Trotz des enormen Erkenntnisgewinns solcher Workshops reichen diese jedoch noch nicht für eine vitale Unternehmenskultur aus. Um diese zu erreichen, musst du auch in alltäglichen Prozessen Anpassungen vornehmen.