Dieter Sturma
Philosophie des Geistes
Erschienen im Reclam Verlag, Leipzig 2005
Neurowissenschaften sind spätestens seit den 2000er Jahren im Trend. Dieter Sturma, Professor für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Ethik in den Biowissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, widmet sich bereits 2005 diesem Thema in einem ausführlichen Werk. Ihm gelingt es, eine kurze aber viele Aspekte beachtende Einführung in die Geistesphilosophie zu geben. Sturma führt breit die unterschiedlichen Ansätze vor, welche philosophische Definitionen und Einordnungen des Geistes bieten. Er zeigt dabei beispielsweise: Durch den Siegeszug der Naturwissenschaften ist der Begriff Geist ontologisch engültig monistisch definiert. Dies dürfte für wenige Leser eine Überraschung darstellen.
Das Buch geht der versprochenen Frage: „Was ist Bewusstsein?“ konsequent nach. Die Aktualität dieser Frage im Zeitalter der Hirnforschung und Künstlichen Intelligenz vor dem Hintergrund der Definition des Verhältnisses von Bewusstsein und Körper darzustellen, gelingt dem Buch jedoch nur teilweise. Für alle, die philosophische Grundlagendebatten gerne in heutige Diskurse integrieren, ist das Buch eine klare Empfehlung. Wer sich jedoch lediglich mehr philosophischen Input zur Rolle von KI in der Philosophie des Geistes wünscht, dürfte sich auch durch die schlanken 140 Seiten der kartonierten Ausgabe überladen fühlen.
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